Kronengecko-Haltungsbericht


Rhacodactylus ciliatus (Guichenot, 1866)

© A. Dickhoff


Kronengeckos werden nicht mehr von uns gehalten

Beschreibung der Tiere

Kronengeckos sind mit einer Gesamtlänge von ca. 20 cm ausgewachsen. Etwa die Hälfte der Gesamtlänge entfällt auf den Schwanz. Dieser regeneriert bei Verlust nicht, wie es von anderen Geckos bekannt ist. Es bildet sich lediglich eine kleine kegelförmige Knospe aus. Der Schwanz ist abgeflacht und wird teilweise als Greiforgan eingesetzt. Dazu hat er, wie die Füße auch, Haftorgane. Die Färbung bei Rhacodactylus ciliatus ist sehr variabel. So reicht sie von braun, über graubraun, rotbraun und ocker, bis zu gelblichen Färbungen. Zusätzlich gibt es noch Tiere mit schwarzen oder weißen Flecken. Auch der Schwanz kann auf der Oberseite eine weiße Rautenzeichnung aufweisen, die zum Schwanzende hin immer undeutlicher wird. Bei meinen Tieren konnte ich einen Unterschied in der Tages- und Nachtfärbung feststellen. Während tagsüber eher unscheinbarere Färbungen vorherrschen, zeigen die Tiere nachts kräftigere Farben. Das vorherrschende Merkmal sind die namensgebenden Stachelleisten, die sich an den Augen beginnend, bis auf den Rücken ziehen. Die stärkste Ausprägung haben sie über den Augen und im Nacken.

Geschlechtsunterscheidung

Männchen erkennt man an den sehr deutlich ausgeprägten Hemipenistaschen rechts und links der Schwanzwurzel. Dieses Merkmal kann allerdings erst ab einem Alter von 4 bis 6 Monaten zur sicheren Unterscheidung herangezogen werden.

Verbreitung und Lebensraum, Verhalten

Kronengeckos haben ihre Verbreitung auf Neukaledonien und den vorgelagerten Inseln. Bis 1994 galt R. ciliatus als verschollen, nachdem sie Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt worden sind. Sie bewohnen dünne Zweige der Bäume im warmen Tieflandregenwald. Die senkrechten Pupillen deuten schon auf die nächtliche Lebensweise der R. ciliatus hin. Tagsüber schlafen die Tiere - teilweise zusammengerollt oder über einen Ast gehängt - in den Zweigen.

Haltung und Pflege

Ich halte eine Gruppe 1,3 (ein Männchen, drei Weibchen) in einem Terrarium der Größe 60 x 50 x 80 cm (LBH). Das Terrarium ist an drei Seiten mit Presskorkplatten verkleidet. Als Klettermöglickeit verwende ich Korkenzieherweidenäste. Diese sind nicht nur aufgrund Ihrer Form sehr schön, sondern verrotten auch in der feuchten Umgebung nur sehr langsam. Die glatte Oberfläche stört die Kronengeckos mit den Haftlamellen natürlich nicht. Zur Eiablage habe ich noch zwei Korkröhren an die Wand gelehnt, die direkt auf dem Boden stehen. Als Sichtschutz und zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit ist das Terrarium dicht bepflanzt. Besonders geeignet sind Ficusarten mit vielen dünnen Zweigen, da die Tiere hier bevorzugt klettern und schlafen. Auch Rankpflanzen wie Efeututen (Scindapsus) sind für die Befplanzung der Wände geeignet. Die Pflanzen habe ich direkt in die als Bodengrund dienende Blumenerde gepflanzt. Eine kleine Wasserschale vervollständigt die Einrichtung.

Beleuchtet wird das Terrarium von einer Leuchtstoffröhre und zwei 20 Watt Halogenreflektorlampen. Letztere verlaufen dicht über einem Ast und dienen als Sonnenplatz. Somit erreiche ich im oberen Bereicht des Terrariums Temperaturen um die 28°C und unter den Strahlern bis 32°C. Im unteren Bereich steigt die Temperatur kaum über 20°C. Nachts fällt sie auf Zimmertemperatur. Während der Winterruhe, die ich für zwei bis drei Monate durchführe, fällt die Nachttemperatur bis auf 15°C und steigt tagsüber nicht über 22°C. Hierbei schalte ich einfach die Halogenstrahler aus und reduziere die Beleuchtungsdauer von 12 Stunden auf 9 Stunden. Diese Zeit dient primär der Regeneration der Weibchen. Erhöht aber auch die Fortpflanzungsbereitschaft im Frühjahr. Zur besseren und ungestörten Beobachtung der Geckos habe ich noch eine 60 Watt Rotlichtglühbirne (alternativ eine blaue Glühbirne) über dem Terrarium installiert. Diese Lampe brennt aufgrund der starken Wärmeentwicklung nicht die ganze Nacht. Sie wird nur eingeschaltet, wenn ich die Tiere wirklich beobachte. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 70% fallen und etwa bei 80% liegen. Dies wird durch den feuchten Bodengrund, die Pflanzen und tägliches Sprühen (mit Hilfe einer Sprühanlage) erreicht. Das Sprühwasser dient gleichzeitig auch als Trinkquelle für die Geckos. Als Nahrung dienen verschiedene Insekten, wie z.B. Grillen, Heuschrecken, Zophobas, Wachsmaden und -motten. Alle Futtertiere bestäube ich mit Korvimin ZVT (vom Tierarzt; alternativ Amivit R) und Kalziumzitrat (aus der Apotheke), gemischt in einem Verhältnis 2:1. Ergänzt wird die Ernährung durch Babyfrüchtebrei (z.B. Alete, Hipp, usw.). Hier werden süße Sorten, wie Bananen- oder Maracujahaltige Breie bevorzugt. Auch diese werte ich mit Nekton Rep und Kalziumzitrat auf.

Zucht

Kurz nach der Winterruhe verpaaren sich die Tiere zum ersten mal. Die beiden (selten nur eins) Eier werden bei meinen Tieren immer am Grund einer der Korkröhren in die Erde gelegt. Etwa alle vier Wochen legen meinen Weibchen ein Gelege. Ich überführe die Eier in den Inkubator. Hier inkubiere ich sie bei etwa 27°C auf feuchtem Perlite (alternativ Vermiculite) , daß mit Aktivkohlegranulat versetzt ist. Bei niedrigeren Temperaturen entwickeln sich fast ausschließlich Männchen, während bei dieser Temperatur die Weibchen überwiegen. Die Jungtier schlüpfen bei dieser Temperatur nach etwa 58 bis 70 Tagen.

Die Jungtiere erhalten als Nahrung entsprechend kleine Insekten und auch schon Babybrei. Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D3, um Rachitis vorzubeugen. Auch sollte die Temperatur nicht zu hoch gewählt werden. Bei hohen Temperaturen wachsen die Jungtiere zwar sehr schnell, neigen dann aber auch verstärkt zu Rachitis.

Bei Fragen einfach eine E-Mail an Andi!

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